Ledergebundenes Logbuch Text Audio /1 ⍟
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Meine zusammengewürfelte Truppe, von denen keiner es wert ist, mir auch nur die Stiefel zu lecken oder den Schnurrbart zu kämmen, hat mich verdammt nochmal betrogen. Und dabei wollte ich sie doch nur retten, also die, die mir treu geblieben waren. Sogar jetzt noch, während ich auf einer Holzplanke auf den Wellen herumdümple und die Sonne ihre letzten Strahlen auf mich wirft, kann ich das Geklapper von einer Million kleiner Scheren hören. Wenn ich meine Augen schließe, dann sehe ich die Fangarme, die sich aus der Tiefe auf mich stürzen.

Ich habe keine Ahnung, warum der Gischtkönig mich auserwählt hat. Wochenlang hörte ich die Stimmen, flüsternd kündeten sie von seiner Rückkehr, glucksten von Verdammnis und Sklaverei für uns alle. Ich habe versucht, die einfacheren meiner Seemänner zu warnen und statuierte Exempel an den schlimmeren Ungläubigen. Und doch konnten meine Prophezeiungen nur den Rest der Mannschaft in die willentliche Ignoranz treiben. Sie warfen mich über Bord, wohl in der Hoffnung, dass durch meinen Tod nichts von meinem Gestammel wahr werden könnte.

Als sich jedoch die Morgensonne über das Meer erhob, reckte sich eine grüne Lichtsäule aus den Wellen hervor und bestätigte meine tiefsten Ängste. Der alte Gott erhob sich aus den Tiefen und vertilgte mein Schiff und jeden darauf. Nun denn, ohne Wasser und Nahrung werde ich die Nacht wohl nicht überstehen. Meine Knochen werden von den Millionen Scheren blank poliert werden, deren Geräusch mich sogar jetzt noch verfolgt.

Möge diese Nachricht das Festland erreichen und möge durch die unheilige Enthüllung, dass sich Tsoagoth erhoben hat, mein Ruf wiederhergestellt werden.
– Kapitän Caruso von der Wartenden Dame
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