Malachais Tagebuch Text Audio /1 ⍟
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Die Mauern niederreißen, die den Geist einsperren ... Das ist es, was die Gemmen vermögen. Das ist ihre wahre "Tugend".

In dem Moment, als meine Fingerspitzen zum ersten Mal die kühle, seidige Oberfläche dieser ersten Gemme entlangstrichen, konnte ich es spüren. Mein Schädel schmerzte, so als würde sein Inhalt wachsen, gegen die Schädeldecke drücken und einen Ausweg suchen.

In dieser Nacht, nachdem der Wein den Schmerz genug betäubt hatte, dass sich Schlaf finden ließ, begannen die Träume. Ich war seither nicht einen Augenblick ohne sie. Noch möchte ich ohne sie sein. Jeden Funken Thaumaturgie, den ich entfache, jeden Apparat, den ich forme, jede Kreatur, die ich schaffe, verdanke ich den Lehrstunden, die sich in diesen Albträumen verbergen.

Woher diese Regeln kommen mögen? Sicherlich nicht aus der schnöden grauen Masse zwischen meinen Ohren. Ich besitze lediglich eine glaubhafte Quelle. Übersetzt mit zweifelloser Klarheit von diesem gelehrten Narr Icius Perandus. "Die Bestie". Doryani von den Vaal kannte die Wahrheit. Bald kenne ich sie auch.

Malachai
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