Verwitterte Schnitzarbeit Text Audio /11 ⍟
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Mit der Macht des Schicksals landete Kaoms Kanu an der Küste an. In seinem Gefolge bändigten die größten Truppen in der Geschichte der Karui die wilde See, und ihre Kanus vereinten sich eins nach dem anderen mit dem Land.

Löwenauges Gemmlinge empfingen uns mit glänzendem Metall und kühnen Worten. Hyrris Pfeile ließen ihren Stolz schwinden. Kaoms Äxte ließen ihre Verzweiflung verstummen. Marceus Löwenauge kämpfte tapfer bis zuletzt. Kaom ehrte ihn mit einem Platz an seinem Gürtel.

So hat Kaom Wraeclast bewiesen, welche Stärke den Karui innewohnt. Kaom wird Wraeclast den Kodex der Karui lehren.
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Kaom hat dieser Küste den Makel der Ewigen genommen. Die Einwohner dieses Kaiserreichs werden unsere Versammlungsstätten mit ihren Schädeln zieren. Unsere Krieger werden eine Heimstatt für ihre Familien errichten. Unsere Familien werden den Boden bewirtschaften, in den Gewässern fischen und die Luft mit ihrem Gesang erfüllen.

Der Kodex der Karui ist noch ein kleiner Setzling, doch gedeiht er kraftvoll und voller Stolz, Tag für Tag. Kaom hat sein Versprechen gehalten. Die Zeit der Karui ist gekommen.
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Schwarze Stürme ziehen von Norden heran. Unwetter wider die Natur, erfüllt von Raserei und Hass, peitschen gegen unsere Rücken und zerren an unseren Häusern. Der Regen ist durchdrungen von Schatten. Er lässt unsere Ernte welken und unser Vieh dahinsiechen.

Und der Wind ... darin lauert ein rastloser Geist, der Melancholie und Wahnsinn ausbrütet. Ein Geist, der durch unsere Träume schleicht, Geschichten voller Missetaten webt und unsere arglosen Gemüter verängstigt. Wir versuchen, dem keine Beachtung zu schenken. Wir besinnen uns auf uns selbst. Einige entsinnen sich nicht mehr.

Brüder kämpfen. Brüder sterben. Kaom straft jene, die Zwist säen, stehlen und meucheln. Doch die Albträume verleiten uns weiter zu Missetaten.

Wir Karui können nicht länger sorglos schlafen.
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Wraeclasts Erde stößt die Toten ab. Des Sturmes und des Traums schwarzer Geist greift nach der Erde, um die gemeuchelten Feinde des Kaiserreichs zu erwecken. Er holt Gefallene aus ihren Gräbern und stachelt sie an, uns auf ewig zu bekämpfen, mit fauligen Zähnen und geborstenen Nägeln.

Unsere Unvergessenen haben sich ihren verfluchten Reihen angeschlossen. Wir können unsere Liebsten nicht mehr den Vögeln übergeben, den Botschaftern des Geistes im Himmel und den Förderern des Fleisches zu Erden. Kaom hat uns befohlen, die Unvergessenen mit Axt und Feuer zu meucheln. Kaom ist der Tapferste unter uns, bereit, den Ingrimm der Ahnen auf sich zu nehmen, um das Überleben seines Volkes zu sichern.
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Der schwarze Geist verdirbt lebendiges Fleisch samt Knochen. Zuerst waren es die Tiere, die Qualen litten. Ihre Körper veränderten sich. Ihre Augen füllten sich mit Hass, der ihre Instinkte bei Weitem übertraf.

Jetzt werden wir uns wie winzige Setzlinge dem tosenden Sturm der aufgepeitschten See beugen müssen. Die Erstgeborenen aus Kaoms Königreich hatten uns an diesem Tag empfangen. Und es waren die Erstgeborenen aus Kaoms Königreich, die an jenem Tag den Tod fanden. Selbst unsere Kinder sind vom verheerenden Einfluss des schwarzen Geistes nicht verschont geblieben.

Und ich frage, was haben wir nur getan, um Wraeclast so zu erzürnen? Unsere Augen ruhen auf Kaom. Unser König wird dem gequälten Geist dieses Landes Erlösung bringen.
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Kaom hat sich vor uns postiert und blickt hinaus auf die tosende See. Er singt, schreit und ruft unsere Ahnen an, bittet sie, uns zu Hilfe zu eilen. Er bietet ihnen die Gaben von einst. Ein Festschmaus aus Herz und Geist, Muskeln und Mark, gekocht auf dem Feuer und den Felsen dieses erzürnten Landes.

Seit vielen Jahren haben wir diesen Brauch nicht mehr praktiziert. Nur in den dunkelsten Momenten der größten Verzweiflung wenden wir dieses uralte Ritual an. Nur hier und jetzt können wir die Unseren opfern und verzehren. Nur, wenn wir auf unseren König vertrauen, können wir zu uns selbst zurückfinden.
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Kaom ist fort. Unser König hat sich mit fünfhundert der fähigsten Krieger in die Tiefen von Wraeclast hinabbegeben. Er hat uns von einer Vision berichtet, einem Geschenk unserer Ahnen. Doch Kaom wurde getäuscht. Die Vision war ein Geschenk des schwarzen Geistes. Er hat sich Kaoms bemächtigt. Der schwarze Geist hat sich des Kodex der Karui bemächtigt.

Hyrri hat ihre Kanus bereit gemacht. Wir kümmern uns um die fünfhundert vergessenen Familien, die zurückgeblieben sind, und werden sie zu ihrer rechten Heimstatt geleiten. Zurück nach Ngamakanui.

Kaoms Versprechen haben uns in diesen Albtraum gestürzt. Hyrri wird uns wieder ans Licht führen.
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Ich träumte von den Hallen meiner Ahnen. Sie waren leer.

Ich träumte vom Norden, von einem Angebot, das uns Tukohama unterbreitete. Ein Angebot, das die Karui retten würde. Ich musste es mir nur nehmen.

Ich habe meine besten fünfhundert Männer zusammengetrommelt. Ich brachte sie hierher. Ich forderte ein, was Tukohama mir versprochen hatte.
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Wir haben die Diener Kitavas unter unseren Füßen zerquetscht, während wir eisern über das Land marschierten. Ich gestattete nicht einem meiner fünfhundert Männer zu fallen. Das Blut der Ahnen wallte in unseren Adern und jeder einzelne meiner Krieger hatte sich Tukohamas Zeichen auf seiner Haut verdient.

Wir sind in das Herz Wraeclasts hinabgestiegen, und dort fand er mich. Tukohama. Er bat mich um ein Opfer. Freierdings willigte ich ein. Meine Axt raste fünfhundert Mal hernieder, und die Jade nahm so viel Karui-Blut auf, wie sie nur konnte.

Tukohama war erfreut.
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Die Ewigen öffneten das Tor und luden Kitava in dieses Land ein. Die Karui haben den Preis dafür gezahlt.

Kitava hat uns von unseren Ahnen getrennt, die Unvergessenen wie seine Kinder aufgezogen und unsere Träume gequält.

Kitava hat den Kodex der Karui ausgelöscht. Ich werde einen neuen Weg finden, denn ich wurde erwählt. Ich werde meine Streitkräfte sammeln, um gegen Kitava in den Krieg ziehen zu können. Ich bin der Sohn von Tukohama und werde die Karui zu Ruhm zurückführen.
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In dem Moment, da Ihr den verderbten Boden Wraeclasts berührtet, wart Ihr infiziert. Dieses Land ist von Kitavas Abscheulichkeit durchdrungen. Ich werde die Verderbtheit aus Euren Knochen pressen und Euer schwarzes Blut auf diesem heiligen Boden vergießen.

Brüder und Schwestern, ich ehre Euch mit dem Tod eines Kriegers. Euer Geist wird an meiner Seite kämpfen, wenn wir gegen Kitava marschieren. Ihr werdet Tukohama zu Diensten sein.

Man wird ruhmvoll Eurer erinnern.
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