Lore
- Die Rückkehr der Götter
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Die Menschen sprechen schon seit Oriaths Gründung von der "Rückkehr der Götter". Es war ein gewiefter Schachzug von Scharlatanen, die sich damit die Schwachen und Verzweifelten gefügig machten.
So sollte man meinen.
Avarius und seine Templerschar begrüßen nun das Morgenrot erfüllt von Macht und glorreicher Bestimmung. Kitava hat sich aus dem unendlichen Pfuhl erhoben, in dem er sich die letzten Jahrtausende versteckt hielt.
Nun, was hat also sprichwörtlich die Katze aus dem Sack gelassen? Ich bin Gelehrte und keine Prophetin, und doch gibt es dieses eine Ereignis, beladen mit unheilvoller Kausalität.
Ihr habt die Bestie erschlagen. -
In dem undurchdringlichen schwarzen Rauch meiner Träume sah ich die Bestie, erschlagen zu Euren Füßen. Ich sah, wie sich die alten Götter erhoben, wie sich ihre spröden und staubigen Überreste plötzlich mit Leben füllten. Ich sah ihre Macht anwachsen, als die Kraft der Verderbtheit verschwand.
Ich spürte die schiere Qual, den Wahnsinn des letzten Atemzugs der Bestie, doch mein Blick und meine Kraft blieben bestehen. Es schien, als wäre ich unwiederbringlich von ihrer Verderbtheit befleckt, selbst an dem Tag, an dem meine Mutter mich zur Welt brachte.
Aber meine Mutter weilt nicht mehr unter uns, und die Bestie liegt verwesend in den Innereien dieses widerlichen Berges. -
Ich werde mich einfach ausdrücken, denn eigentlich führt alles zu einem simplen Ziel. Das Einpflanzen eines Samenkorns in die Erde. Die Götter erheben sich, weil Ihr die eine Kreatur erschlagen habt, die sie bisher daran hinderte. Ihr nennt sie "die Bestie".
Ich war es, der die Saat in die fruchtbare Erde unter der Hohenpforte gesetzt hat, der sie gepflegt hat und sie heranreifen sah, selbst als ich ihrer besänftigenden Macht nicht mehr widerstehen konnte. Wir Götter wurden in eine schlummernde Finsternis geschickt, in der wir in alle Ewigkeit träumen sollten, während die sanfte Bestie über uns wacht.
Mein Wunsch wäre es, dass wir alle wieder in diesen glückseligen Zustand zurückkehren, doch meine Brüder und Schwestern im Gottwesen werden sich einer solchen Verbannung niemals fügen. Sie haben den Geschmack der Freiheit auf der Zunge gespürt und werden erst von dieser Welt ablassen, wenn sie ihren kalten, klammen Fingern entrissen wird. - Der Fall von Oriath
- Innocence, Gottkaiser der Ewigkeit
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Ich hatte schon lange das Gefühl, dass die Absichten meines Gottes von seinen vermeintlichen Jüngern verdreht wurden. Doch habe ich aufbegehrt? Nein. Der Scheiterhaufen wäre die einzige Antwort gewesen, die ich hätte erwarten können. Ich tat, was von mir verlangt wurde, und zog eine Grenze, wo ich konnte.
Jetzt sehe ich die Wahrheit. Es waren nicht Innocence' Absichten, die verzerrt wurden. Es war Innocence selbst, der von den selbstsüchtigen Überzeugungen der Männer und Frauen, die ihn verehrten, pervertiert worden war.
Der Gott spricht zu den Gläubigen, wie die Gläubigen zu ihm sprechen. -
Das alte Rotauge. Er war lange Zeit still. Genau wie Kitava ... und Tukohama. Wie alle der alten Götter. Nun ist Innocence erwacht und mit ihm eine größere Macht, als ich sie je bei den Templern erlebt habe.
Aber es ist in Ordnung. Wir Sklaven hab nun unseren eigenen Gott, der über uns wacht. Ich sehe ihn in den Augen meiner Brüder und Schwestern, rieche ihn in dem Blut, das wir vergießen und höre seinen Ruf in den Schreien der Gefallenen.
Ich habe keine Ahnung, wo sich die Götter versteckt hatten oder warum sie nun wieder hervorkriechen. Es ist mir auch gleich. Alles, was ich wissen muss, mein Freund, ist, dass wir nicht mehr allein sind. - Kitava, Father of Chaos
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Wellen brachen an den Küsten Oriaths.
Wellen von Hunger.
Wellen von Verlangen.
Der gefräßige Gott und seine hungernde Meute.
Stiegen mit der Flut.
Fluteten unsere Straßen mit Tot und Schlechtigkeit.
Bis Innocence "Schluss damit!" rief.
Er badete unsere Stadt im Feuer.
Verbrannte die sündigen zu Asche und Knochen.
Der gefräßige Gott floh.
In die Arme unseres glorreichen Retters.
In die Tiefe ward er getrieben, in Erde, Stein und ins Jenseits.
In die Verdammnis.
Durch den Willen und das Licht unseres Innocence.
– Hoher Templer AvariusSiegeszug des Innocence, "Lesen"
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Nun ... ich kenne seine anderen Namen. Der schwarze Geist. Der Kannibalenkönig. Der Gefräßige. Er war all das, bis Tukohama ihm die Augen herausschnitt, bis Valako ihn in die See hinabzog, bis Hinekora ihn auspeitschte und in die unsterbliche Dunkelheit verbannte.
Kitava hat aus diesem Leid gelernt. Er hat die Grausamkeit von seinem eigenen Fleisch und Blut erfahren. Er hat gelernt, was es heißt, ein Sklave zu sein.
Nun giert er nach Freiheit. Nicht nur für sich selbst. Für uns alle, die wir unter Peitsche und Ketten gelitten haben.
Kitava ist der Gequälte. Es ist seine Bestimmung, sich aus der Dunkelheit zu erheben und die Grausamkeit aus dieser Welt zu verbannen. Und wir, seine Kinder, erheben uns mit ihm. -
Utula has used the fall of Innocence to summon Kitava, the Ravenous God.
Quest, The King's Feast
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Ihr habt wirklich keine Ahnung von Ursache und Wirkung, oder? Dinge werden von anderen Dingen ersetzt, das ist eine der fundamentalsten Regeln. Je größer das Ding, das entfernt wurde, desto größer ist das Bestreben, die Lücke zu füllen.
Innocence war das Zentrum der Macht in Oriath. Wenn er geht so ist klar, dass etwas mit gleicher oder sogar größerer Macht an seine Stelle tritt. Jeder Narr hätte vorhersagen können, dass Kitava dieses Etwas sein wird ... es sei denn, Ihr hättet da eher an Euch selbst gedacht. -
Ihr habt den Verräter zu seinen Ahnen geschickt, nicht wahr? Das wird sicher ein interessantes Gespräch. Ich bin zwar keine Hatungo, doch ich kann vorhersehen, dass Utula einen langen Weg voller Prüfungen und Entbehrungen vor sich hat, bevor er sich einen Platz an der Tafel der Ahnen verdient haben wird.
Und genauso wie Utulas Reise weitergeht, so müsst auch Ihr weiterreisen – direkt in Kitavas Schlund.
Ich maße mir nicht an, dass ich den Gedankengängen eines Gottes folgen kann, doch ich kenne die Geschichten. Kitava ist geduldig. Er verharrte im dunkelsten Abgrund von Hinekoras Reich. Er wird auf seine Gelegenheit warten, während sein Hunger sich wie die Plage, die er ist, weiter ausbreitet. Und wenn sich sein Volk erholt hat und auf ein Hundertfaches angewachsen ist, dann wird sich Kitava ein letztes Mal erheben und sein Festmahl zu Ende bringen. Oriath ist nur die Vorspeise. Da draußen gibt es eine ganze Welt, durch die sich Kitava fressen kann.
Ihr habt bewiesen, dass Ihr Legenden zur Strecke bringen könnt. Mal sehen, ob Ihr auch einen Gott töten könnt. -
Kostet vom Hunger, mein Glaubensbruder. Denn Hunger ist der eine wahre Zustand geistigen Überflusses. Wenn man hungrig ist, dann sehnt man sich nach mehr und bringt sich in Einklang mit dem Willen des mächtigen Kitava. Hütet euch, meine Jünger, vor dem gesättigten Menschen, denn er ist das Muster und Abbild reinster Blasphemie.
– Das Heilige Buch des Hungers von Hohepriester UtulaKultisten-Traktat, "Lesen"
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Und unser Vater, Kitava der Große, wird das Gestein der Erde spalten und sich aus dessen Lehm emporheben. Er wird uns ein Festmahl bescheren und wir werden uns an seinen göttlichen Gaben ergötzen.
– Das Heilige Buch des Hungers von Hohepriester UtulaKultisten-Traktat, "Lesen"
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So soll es enden. Kitava wird sich erheben und eine große schwarze Rauchwolke mit ihm, die den Himmel verdunkelt. Der süße Duft garenden Fleisches wird selbst die störrischsten Ungläubigen zur Vernunft bekehren, und gemeinsam werden wir an Kitavas Tisch feiern und speisen.
– Das Heilige Buch des Hungers von Hohepriester UtulaKultisten-Traktat, "Lesen"
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Obwohl ich ein Gott bin, habe ich meine menschliche Seite nie vergessen. Ich bin mir gewahr, was ich einst war. Kitava erinnert sich an nichts, und er kümmert sich um nichts außer seinen eigenen Hunger und seiner Gier. Er ist ein endlos tiefer Abgrund aus mahlenden Zähnen und glucksendem Gedärm.
Während die anderen Götter sich auf dem Festland erheben und sich um die mageren Reste der Vergangenheit streiten, liegt Kitava die reichste und üppigste Zivilisation dieser Tage zu Füßen. Er kann fressen, wann immer er will und er wird mit jedem Bissen stärker. Bald wird ganz Oriath Kitava gehören, und wenn dies geschieht, sind selbst wir machtlos gegen ihn. -
Ich würde Euch nicht glauben, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, wie die Boote an die Küste von Wraeclast geschleudert worden sind. Die Götter sind also zurückgekehrt, und Oriath ist gefallen. Das erschwert die Dinge, um es vorsichtig auszudrücken.
Verbannter, ich glaube, dass das Syndikat an einer neuen Regierung arbeitet. Die Templer waren grausam, doch zumindest waren sie sterblich. Sollte die Macht des Syndikats weiter wachsen, werden sie in der Lage sein, Wraeclast über seine Grenzen hinaus zu unterjochen, und wir Sterbliche werden keine andere Wahl haben, als ihnen zu dienen oder Teil ihres Kreislaufs aus Tod und Wiedergeburt zu werden. - Tangmazu, the Trickster
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Lebe wohl, Innocence und hallo, mein Wegbereiter der Anarchie. Es scheint, als wäre ich gerade rechtzeitig zum Fest zurückgekehrt.
Tangmazu, Das entflammte Gericht
- Die Küste
- Tukohama, Father of War
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Nun, da Kitava in Oriath herumstapft, sieht es fast so aus, als ob Mythologie bald zu Realität wird.
Aber die Götter sind ja auch nicht gerade einem Dichter aus dem Kopf gesprungen. Ich könnte sicherlich nicht einfach eine Ode an den Gott des nie versiegenden Bieres schreiben und dann meinen Krug nach dem beschriebenen Freibier ausstrecken.
Nein, ich glaube, die Götter haben einst gespeist, getanzt und auf dem Pott gesessen, genau wie Ihr und ich. Nun scheinen sie einen neuen Versuch zu wagen ... einen Versuch zu leben, meine ich.
Nehmt den Vater des Krieges der Karui zum Beispiel. Den alten Tukohama. Hat sich schön gemütlich in Kaoms Feste eingeigelt und spielt Krieg, als wären einige tausend Jahre gerade einmal ein ruhiges Wochenende für ihn.
Wenn ich so darüber nachdenke ... vielleicht war es das auch. -
Der Gott des Krieges hat diese Gegend neu gestaltet. Er war schon immer ... einfallslos.
Tangmazu, Die Morastebenen
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Sieht so aus, als hätte sich Tukohama einen Wirtskörper gesucht, der von dem Ort stammt, den sich die Karui unter einem Leben nach dem Tod vorstellen. Mir tun diese armen Schweine leid, wenn ich ehrlich sein soll. Die Karui hatten keine schöne Vergangenheit. Kolonisierung, Versklavung, in Kriegen verheizt und nun werden sie auch noch im Tod von ihrem eigenen verfluchten Gott missbraucht.
Deswegen habe ich keine Gottheit in meinem Leben. Eine ist schlimmer als der andere. -
Auf Befehl von gefallenem Blut, verlasset Eure Heime und füllt den Krug von Tukohama. Trennt die Köpfe unserer Feinde von ihren unwürdigen Schultern und schmückt damit den Gürtel Tukohamas.
Und an den Herr des Krieges, ich knie mit Mut zu Euren Füßen und fordere, dass Ihr mich mit Eurer Tapferkeit überschüttet. Lasst mich meinen Feinden ohne Furcht begegnen, lasst mich ohne Zögern töten, und bringt die sündige Stimme des Gewissens zum Schweigen, auf dass ich keine Reue spüre. Denn dies ist der Krieg und ihr, mein Herr, seid sein Vater.Karui-Schnitzarbeit, "Lesen"
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Obwohl ich wenig über meine Herkunft weiß, weiß ich genug, um die Auswirkungen deines Sieges gegen den Karui-Gott des Krieges zu verstehen. Hat ihn sein langer Schlaf geschwächt, oder wurden die Götter durch die Evolution der Mythen einfach überzeichnet? In beiden Fällen bedeutet dies zweifellos, dass wir keine göttliche Hilfe gegen die innewohnende Dunkelheit finden werden. Sie sind nicht die Behüter der Menschheit, für die viele sie gehalten haben.
- Abberath der Gespaltene
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Viele Wege führen zum Tod in Wraeclast. Die meisten sind gnädig und schnell. Sollten Euch jedoch die Ziegenmenschen lebendig ergreifen, werdet Ihr, zu welchem Gott auch immer, beten, dass Euch dieses Schicksal erspart geblieben wäre.
Ich habe von einigen der eher abergläubischen Verbannten gehört, dass es eine Gottheit gibt, zu welcher diese Ziegenmenschen beten. Abberath, Verschlinger der Pein. Klingt nach einem wahrhaftigen Scheusal, wenn Ihr mich fragt. Sollten Euch also die Ziegenmenschen jemals zum Abendessen mit ihrem gespaltenen Gott einladen, zeigt ihnen, wo sie sich dieses hinstecken können. -
Ich denke da noch an eine andere Gottheit, die vielleicht "überredet" werden könnte, etwas Essenz für unser Unterfangen zu spenden.
Abberath, ein verrückter alter Bock mit einem Appetit auf menschliche Seelen, dessen gespaltene Hufe nun neben der alten Gefangenenstraße wandeln.
Habt Ihr je eine Seele gekostet, Bestientöter? Nein, das glaube ich nicht. Die Poeten sprechen alle von süßen Seelen, verbitterten Seelen, erleuchteten Seelen und verzerrten Seelen. Wisst Ihr, welchen Geschmack die meisten Seelen haben? Reue mit einem Nachgeschmack von "ich hätte es besser wissen müssen." - Ryslatha die Puppenspielerin
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Als der Weg in den phrecianischen Wald wieder frei war, bin ich bis zum Wald dahinter gereist, weil ich sehen wollte, ob diese seltsamen Ereignisse, die an der Küste vor sich gehen, auch im Inland zu finden sind. Was ich dort vorfand, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
Die Tiere dort, arme Dinger ... alle sind von einem eigenartigen Parasiten befallen. So wie ich das sehe, sind sie Termiten ziemlich ähnlich, nur dass sie sich in Fleisch und Verstand bohren statt in Holz. Wenn ich mich nicht irre, wird dort wohl irgendwo ein Nest sein – und auch eine Königin. Solltet Ihr es finden, räuchert es aus. Diese Parasiten sind das Letzte, was wir hier jetzt brauchen können. -
Schon wieder ein verdammter Gott? Ja, das passt. Eine primitive Gottheit aus ewig-gestrigen Tagen kriecht aus dem Dreck, mit der überraschenden Absicht, uns alle mit ihren verdammten, gruseligen Abkömmlingen zu versklaven.
Ich glaube, wir alle können auf solche Götter verzichten. Hier, nehmt das mit auf Euren Weg. So wie es aussieht, wird es ein anstrengender sein. -
Mutter Matriarchin, Ryslatha, weißer Wurm, der die Erde verderbt, noch lange will ich in der Lieblichkeit deiner Brüste ruhen und reichlich die nährenden Säfte deiner Zitzen trinken.
Oh mächtige Mutter, denn dein ist die unaufhaltsame Kraft der Fruchtbarkeit. Auf deinem fruchtbaren Bauche möge ich ruhen und zusehen, wie unsere Kinder in diese vergehende Welt treten. Auf dass ich satt inmitten der Abkömmlinge deines Fleisches und Blutes schlummere, als der liebende Ratgeber deines Reiches, das da kommt.Verwitterte Schnitzarbeit, "Lesen"
- Tsoagoth der Gischtkönig
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Aye, ich weiß vom Gischtkönig. Welcher Pirat tut das nicht? Hab selbst einige Meuterer bei Vollmond über die Planke gejagt ... damit der alte König weiter schlummert, wenn Stürme aufziehen wollten.
Wenn er aus den Tiefen heraufsteigt, gibt es nichts als schlechte Gezeiten für alle von uns, die auf Luft in der Lunge angewiesen sind.
Er wird uns seefahrendes Volk früh genug wieder fressen und vergewaltigen. Holt sich die Mädchen, in die er seinen schleimigen Abkömmling pflanzen kann.
Aye, diese Abnormalität ist in diesem Moment da draußen, möchte ich wetten. Und gerade jetzt, wo noch mehr Menschen einen Weg von Oriath hierher brauchen ... und das ganze Geld für die Überfahrt, dass das einbringen würde. Aber ein lungernder Meeresgott? Nun, das erschwert die Lage ein wenig. -
Herr über Salz und Schuppen, so haben wir ihn immer genannt. Es heißt, als sich die Götter aus uns'rem Land verabschiedeten, wär' diese Ungeheuerlichkeit zum Schlafen in die Tiefen verschwunden. Erträumte sich dort alle möglichen Arten von hässlichen Abscheulichkeiten, die sich dann manifestierten, aufstiegen und uns für all das plagten und jagten, was wir ihm angeblich angetan hatten.
Zu der Zeit hatten wir den Auftrag, diese ganzen Dinger auszurotten und die Handelsstraßen von der Tyrannei des alten Gischtels zu befreien. Und trotzdem gibt es keinen echten Seemann, der nicht bei Vollmond ein oder zwei nutzlose Matrosen opfert, damit dieses übergroße Krustentier auch ja im Graben von Oriath weiterschlummert.
Wenn er jetzt wieder da ist, dann kannst du dein verdammtes Heck darauf verwetten, dass wir wohl alle übelst im Fischdreck sitzen. -
So Gott will, die letzte Aufzeichnung vom ersten Maat Piken, schiffbrüchig auf den Felsen irgendwo an der Zwielichtküste.
Soweit ich das beurteilen kann, ist der Rest der Mannschaft mitsamt Kapitän Caruso tot ... oder Schlimmeres. Was war geschehen? Ich hätte es selbst nicht geglaubt, hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen.
Im Morgengrauen schoss ein Lichtstrahl, grün und finster, aus den Wellen in den Himmel. Während die meisten von uns staunend dastanden, hörte ich einen Schrei vom unteren Deck. Als ich meinen Blick in diese Richtung schwenkte, sah ich, wie sich die Wellen öffneten und ein Schwarm Tiefseekrabben das Schiff überzogen. Gefräßig und von unzählbarer Menge, machten sie mit den Matrosen unter ihnen kurzen Prozess. Nichts als Knochen und Stofffetzen!
Wir flüchteten zu den Beibooten so schnell wir konnten, in der Hoffnung, die gottlosen Krustentiere hinter uns lassen zu können. Doch dort unten, tief in der grünen Lichtsäule, konnte ich ihn sehen! Den Gischtkönig. Wie ein fetter Wal brach er durch die Wasser und verwandelte das Schiff unter unseren Füßen zu Kleinholz. Ich wurde ins Meer geschleudert und konnte mich trotzdem an ein Stück Treibgut klammern und mich so auf diesen verfluchten Felsen retten.
Es scheint, als wolle der uralte Tsoagoth diese Meere wieder zu seinem Reich erklären. Kapitän Caruso hat diese Meuterer zurecht im Namen des alten Königs geopfert. Zu schade, dass wir nicht mehr davon hatten. Nun höre ich unter den Wellen das Flüstern meines eigenen Ablebens von tausend klickenden Scheren. Möge Gott sich meiner erbarmen und möge diese Warnung noch jemandem von Nutzen sein.Flaschenpost, "Lesen"
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Meine zusammengewürfelte Truppe, von denen keiner es wert ist, mir auch nur die Stiefel zu lecken oder den Schnurrbart zu kämmen, hat mich verdammt nochmal betrogen. Und dabei wollte ich sie doch nur retten, also die, die mir treu geblieben waren. Sogar jetzt noch, während ich auf einer Holzplanke auf den Wellen herumdümple und die Sonne ihre letzten Strahlen auf mich wirft, kann ich das Geklapper von einer Million kleiner Scheren hören. Wenn ich meine Augen schließe, dann sehe ich die Fangarme, die sich aus der Tiefe auf mich stürzen.
Ich habe keine Ahnung, warum der Gischtkönig mich auserwählt hat. Wochenlang hörte ich die Stimmen, flüsternd kündeten sie von seiner Rückkehr, glucksten von Verdammnis und Sklaverei für uns alle. Ich habe versucht, die einfacheren meiner Seemänner zu warnen und statuierte Exempel an den schlimmeren Ungläubigen. Und doch konnten meine Prophezeiungen nur den Rest der Mannschaft in die willentliche Ignoranz treiben. Sie warfen mich über Bord, wohl in der Hoffnung, dass durch meinen Tod nichts von meinem Gestammel wahr werden könnte.
Als sich jedoch die Morgensonne über das Meer erhob, reckte sich eine grüne Lichtsäule aus den Wellen hervor und bestätigte meine tiefsten Ängste. Der alte Gott erhob sich aus den Tiefen und vertilgte mein Schiff und jeden darauf. Nun denn, ohne Wasser und Nahrung werde ich die Nacht wohl nicht überstehen. Meine Knochen werden von den Millionen Scheren blank poliert werden, deren Geräusch mich sogar jetzt noch verfolgt.
Möge diese Nachricht das Festland erreichen und möge durch die unheilige Enthüllung, dass sich Tsoagoth erhoben hat, mein Ruf wiederhergestellt werden.
– Kapitän Caruso von der Wartenden DameLedergebundenes Logbuch, "Lesen"
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... Ich flehe dich an, Mercutio, falls du noch einen Rest Freundschaft für mich empfindest, gewähre mir diesen Wunsch. Es ist wahr, dass ich ein eigenes Boot besitze, doch das ist für den Fischfang gedacht. Es ist nicht für die Reise in den Gewässern geschaffen, die ich zu befahren gedenke. Mein Weib braucht mich, mein Freund. Ich weiß, es mag wie Wahnsinn erscheinen, aber Abi wurde entführt, vom Gischtkönig persönlich. Nun fürchte ich zudem, dass der Gischtkönig sie zu einem seiner Fischweiber machen möchte, so wie uns die alten Geschichten stets gewarnt hatten.
Bitte Mercutio, ich habe von deinem glücklichen Schicksal als Kaufmann in den letzten Jahren gehört. Sicherlich wirst du doch ein Schiff entbehren können? Lass mich hinaus segeln und sie retten, oder wenigstens ihren Körper zurückholen, damit ich ihn auf trockenem Land begraben kann. Hilf mir dabei, den Wahnsinn in meinem Kopf zu befrieden.
Jede Nacht träume ich von bleichen, schleimigen Kreaturen, die mein Boot durch zähes, schwarzes Wasser verfolgen. Ich versuche, nicht hinzusehen, aber es gelingt mir nicht. Und sie starren zurück – ihre Augen weit aufgerissen und voller Kummer und Verlangen. Dies sind nicht die Augen einer Seekreatur, Mercutio, möge Gott mir beistehen ... diese Augen sind die von Abi.
– Benric von GultonBrieffragment, "Lesen"
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General Marcovius,
Kommandant der Templerflotte
Operation Seeklingen
Eilmeldung:
Das Massaker der Pondium-Straße
Wir wurden hierher entsandt, um gegen die Gischtfäulnis-Piraten vorzugehen, doch hat etwas weit beunruhigenderes unsere Aufmerksamkeit erregt. Einige der älteren Überlebenden, diejenigen mit einem erhöhten Aberglauben, nennen es den "Gischtkönig". Offensichtlich eine falsche Gottheit, die wir längst aus unseren heiligen Schriften getilgt hatten.
Was auch immer dieses verdammte Ding ist, es ist gigantisch. Ich sah es mit eigenen Augen, jedoch gerade mal als einen Schatten tief unter uns, der unsere Flotte geradezu winzig erscheinen ließ.
Die meisten unserer Schiffe sind nicht mehr. Sie wurden von diesem bösartigen Ungeheuer in die Tiefe gezogen. Wir konnten nichts tun, außer zusehen, wie sich die See um uns herum rot färbte. Wir nähern uns dem Leuchtturm – der klägliche Rest von uns zumindest – und der Wind bläst stark gen Heimat.
Hoher Templer Avarius, bitte versteht, dass ich kein Mann bin, der aus dem Holz eines Feiglings geschnitzt ist, aber diese Situation ... dieses Katz-und-Maus-Spiel, dauert nun schon zu lange. Sollten wir weiter Richtung Pondium segeln, ist dort nichts für uns zu gewinnen. Wir werden die Schiffe wenden und den willkommenen Wind nach Oriath nehmen. Ich kann nur beten, dass uns dieses Meeresungeheuer nicht einholt.
Möge uns Innocence leiten und beschützen.
General MarcoviusTemplerbericht, "Lesen"
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Oh Herr von Salz und Schale, deine Diener liegen dir zu Füßen.
Gepreiset seist du Tsoagoth!
Lebendig und doch nicht, schlummert der Gischtkönig.
Wir senden dir unsere Gebete, auf dass du ewig schlummern magst.
Oh Göttlicher, wir opfern dir diese menschliche Seele als Diener für dich in deiner versunkenen Stadt.
Nimm dieses Leben und heiße deine See zur Ruhe und Fülle.
Wehe dem Seemann, der dir den Tribut verweigert!
Ein solcher soll von uns aus unserem Seereich hinausgeworfen werden!
Er soll ein Ausgestoßener sein, ohne Kommando und ohne Gnade.
Richte nicht über unsere unwürdigen Segel,
sieh uns als deine Diener.
Als deine Familie aus Salz und Schale.
Oh gepriesen sollst du sein, Tsoagoth, sei gepriesen!Schrein des Gischtkönigs, "Lesen"
- Phrecia
- Ralakesh der Vielgesichtige
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Ralakesh ... Mein Bruder war fleißig, nicht wahr?
Tangmazu, Die aschenen Felder
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Hoher Fürst Ralakesh, ich bin nur minderwertiger, gesetzloser Abschaum, und doch habt Ihr, Gott der tausend Gesichter, mich auserkoren und mich als würdig für Eure Sache erachtet!
Ich bot Euch mein Fleisch und Blut aus freien Stücken. Ihr sollt nun über meine Gedanken verfügen, wie Ihr es als richtig empfindet. Alles, was ich mir wünsche, ist nur, dass Ihr mich für immer als eine Eurer Heiligen Klauen in Eure Dienste stellt. Lasst mich das Licht Eurer Anwesenheit in jeden Winkel dieses verdammten Kontinents tragen. Mein größtes Verlangen ist es, Euer einstiges Königreich wieder erstrahlen zu lassen und Eure Feinde zu Euren Füßen kauern zu sehen.Ode an Ralakesh, "Lesen"
- Gruthkul, Mutter der Verzweiflung
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Ja, ich kenne Gruthkul, die trauernde Mutter. Sie fand beträchtliche Beachtung in einigen Vaal-Texten, die ich zu meiner Zeit im Museum von Theopolis restauriert habe.
Nach dem Tod ihrer Kinder floh Königin Gruthkul nach Norden und fand schließlich Zuflucht unter den Flüchtigen aus ihrem eigenen verwüsteten Reich. Doch diese Loyalisten sahen in ihrer eigenen Königin eine Waffe, ein Werkzeug der Rache. Sie nährten ihre Pein, wandelten Leid in Hass und Hass in Gewalt um. Wie ein grimmiger Bär verfiel Gruthkul in animalisches Verhalten und Wildheit. Und doch unterschätzten ihre Pfleger töricht das Leid, das ihre verwilderte Königin in ihrem Herzen trug. Wie ein Bär, der in die Enge getrieben wurde, befreite sich Gruthkul aus der Gefangenschaft ihrer Untergebenen und tötete ihre Anhänger bis zur letzten Frau und zum letzten Kind. Gruthkul erlangte ihre Göttlichkeit durch Zerstörung.
Gruthkuls Schmerz ist über das Zeitalter gereift, und sie wird diesen Schmerz an alle weitergeben, die ihr begegnen, bis ihre Trauer endgültig ein Ende findet. - Arakaali, Weberin der Schatten
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Doch gerade, als unsere tapfere Arakaali das Fundament für ihr neues Reich inmitten der Ruinen des alten legte, erhob sich eine neue Gefahr in den Schatten der Berge. Eine Kreatur so bar jeglicher Göttlichkeit und so weit entfernt von Menschlichkeit, dass sie die schiere Essenz Arakaalis aus ihr saugte, wie die Spinne das Leben einer gefangenen Motte leertrinkt. Die Medizin unserer Königin hatte uns einst genährt. Nun plagten Hunger und Seuchen, was von unserem Land einst übrig blieb.
Als die Bestie der Berge heranwuchs, verging unsere Arakaali, bis sie wie ein hilfloses Kind sogar den Glauben ihres ergebensten Tempels der Vergänglichkeit einbüßte. Ich fühle die Scham meiner Vorfahren, während das Gift der Spinne in meinen Eingeweiden brennt. Als unsere Königin es am meisten brauchte, wurde sie von ihrem Volk verraten. Sie banden sie in Seide und ließen sie im Inneren einer Pyramide schmachten, so, wie Arakaali es mit Gruthkul tat, viele Jahre zuvor.
Nun ist sie zurück, doch ist es nicht Rache, die sie sucht. Sie ist nicht wie die gedankenlose Gruthkul. Arakaali, die Göttin der Liebe, möchte nur die Welt in ihre Arme nehmen, so wie sie sich gewünscht hatte, dass die Welt sie in den Armen gehalten hätte.
Die WitweArakaalis Schrein, "Lesen"
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Ich habe dem Geist Fragen gestellt, und er antwortet in Träumen, und ich wache schreiend auf. Arakaali wird das ganze Leben aus dem Land saugen und lässt nur leere Hüllen und staubige Knochen zurück. Es wird keinen Geist geben, kein wir, nichts zum Lieben und Lachen.
Nur Hüllen und Staub ... und Arakaali. -
Dein sanftes Flüstern unter der Erde kitzelt meine Haut, wie der Atem meiner Liebsten meinen Schoß. Ich schlafe nicht. Ich höre deinen Namen in meinem Kopf. Arakaali. Nie zuvor sprach meine Zunge einen süßeren Namen.
Geschichten habe ich gehört, Erzählungen einer verfluchten Schönheit. Das Antlitz einer Frau, ein Juwel, das die Straßen eines Reiches in seinen letzten Tagen durchschreitet. Sie sagen, du suchst Opfer, doch ich kenne die Wahrheit. Du suchst einen Mann für die Liebe, der deinen Bann löst. In deiner Hoffnung dachtest du, dass die wahre Liebe dich vom achtbeinigen Körper löst, auf dass du erneut die Göttin der Liebe wirst.
Ich gebe mich dir hin, meine Herrin der Vaal. Ich gelobe Liebe, denn ich bin der Mann, auf den du gewartet hast. Verderbte Kadaverliebhaber denken, dass sie dich verehren, sie nennen dich Weberin der Schatten. Doch alles, was du gesponnen hast, ist der Schatten der Sehnsucht um mein Herz.
Süße Arakaali, ich habe deinen Altar gefunden. Ich erhöre deinen Ruf. Ich werde dir deine Schönheit zurückgeben. Ich werde dich erheben aus der schwarzen Tiefe der Verzweiflung, und gemeinsam werden wir glorreich über Wraeclast herrschen ... für alle Ewigkeit. - Sarn
- Yugul, Reflexion des Schreckens
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In Izaros groteskem kleinen Garten könnt Ihr einen alten Freund von mir antreffen.
Der klaffende Schlund namens Yugul ... oder eher ein Abbild von dem, was diese armselige Kreatur sich unter einer Verkörperung der Furcht vorstellt. Wer ihn ansieht, sieht seine eigenen Ängste in dessen schrecklicher Visage widergespiegelt. - Solaris, Eternal Sun & Lunaris, Eternal Moon
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Es tut gut, Euch wieder zu sehen, hier in Sarn. Ich wünschte, wir könnten uns unter freundlicherem Himmel begegnen, doch das Schicksal dieser Stadt wird weiterhin von Wolken der Zwietracht verdunkelt.
Lunaris, die ewige Göttin des Mondes und ihre Schwester Solaris, Göttin der Sonne, haben sich erhoben und holen sich nun ihre Reiche zurück. Geschwister von gleicher Stärke wie Flüsse, die zusammenfliessen und alles, was vor ihnen liegt, hinfort spülen.
Wir sind wie Tiere in der Falle, die nur darauf warten, dass die Flut über sie hinwegfegt. Jedoch gibt es zwei uralte Schätze, die Sphären der Sonne und des Mondes. Sie sind unsere letzte Hoffnung. -
Meine Eulenaugen haben die Sonnengöttin aus der Ferne beobachtet. Die Sphäre der Sonne befindet sich in ihrem Tempel und wird von ihrem glühendsten Anhänger bewacht. Ein Verbannter, der sich selbst in seiner geistigen Umnachtung den Namen "Dawn" gab.
Diese Sphäre ist das Saatkorn, das von ihrem neuen Sohn gestohlen und zu Füßen seiner Ahnenmutter gepflanzt werden muss. -
Ich hatte stets ein Auge auf diesen irre gewordenen Verbannten, der sich selbst "Dusk" nennt. Er brachte die Sphäre des Mondes in den Lunaris-Tempel und ist seitdem nicht mehr herausgekommen.
Zweifellos hängte er an dieser Sphäre wie an der Zitze seiner Adoptivmutter. Solltet Ihr ihn von der Brust entwöhnen und die Sphäre zu Füßen der beraubten Mutter setzen können, so werden wir den Mond bald stürzen sehen. -
Wenn wir den Anbruch einer neuen Ära für die Menschheit erleben wollen, dann muss die Sonne in ihre Schranken gewiesen werden.
Innerhalb der mächtigen Spanne zwischen Sarns rechter und linker Hand verbrennt Solaris jeden Augenblick des Lebens. Durch ihr schieres Desinteresse am Leben und seinen Bedürfnissen würde sie die Welt eher zu Staub und Asche werden lassen, bevor sie sich zur Vernunft bringen ließe.
Die Sonne braucht ihren Untergang, auf dass sie sich erneut erheben kann – als Segen und nicht als Fluch. -
Wir nähern uns dem Zenit unserer Götterjagd auf der Brücke, die die weite, feuchte Kehle Sarns einschnürt.
Lunaris hat in ihrem kalten Zorn wohl vergessen, dass die warme Morgensonne gleichwohl lebenspendend sein kann, so wie die frische Kühle des Abends.
Das Reich, von dem Lunaris träumt, soll von Mond und Sternen erleuchtet werden und das Leben soll in dieser nie endenden Nacht verwelken. - Vastiri
- Garukhan, Queen of the Wind
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Garukhan wünschte sich wieder einmal die Himmel. Wenn sie sterben würde,
wollte sie, dass es da oben in den Wolken ist. Diese Welt ist niemals zuvor
ihr Zuhause gewesen. Sie strebte nach größeren Dingen. Sie brauchte Abenteuer.
Aber sterben würde sie, hier im Dreck ... - Shakari, Königin der Sande
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Als ich das erste Mal die rote Blüte empfing, übergab man mich dem Ritual der Weiblichkeit. Alle jungen Maraketh-Frauen müssen den Tanz mit dem Skorpion wagen. Nur so können sie sich würdig erweisen und dürfen den Speer der Dekhara führen.
Einen Maraketh-Skorpion zu fangen ist nicht einfach. Ihr Schwanz ist schnell, ihr Stachel spitz und ihr Gift tödlich. Ich kam ohne einen Kratzer durch die Prüfung. Meine Schwester jedoch ... Wir teilten uns einen Mutterleib und kamen zusammen auf diese Welt. Sie hat sie verlassen, zitternd und mit Schaum vor dem Mund.
Seit diesem Tag schlafe ich mit einem offenen Auge, aus Furcht vor dem Stich des Skorpions. Und nun erhebt sich Shakari, die Mutter aller schwarzen Krabbler, aus dem Sand!
Findet das mehrbeinige Mistvieh und tötet sie für mich ... und für jedes Kind, jedes kleine Mädchen, das durch ihre unzähligen Giftschwänze leiden und sterben mussten. -
Ihr habt Shakari getötet? Der Tod meiner Schwester ist endlich gerächt. Shakari sollte unsere göttliche Lehrmeisterin sein. Sie sollte uns in die Weiblichkeit führen. Doch alles, was sie uns jemals gab, war der Tod.
Ich denke, es ist ganz passend, dass die Lehrmeisterin diese Lektion der Sterblichkeit nun selbst erfahren durfte. Unser ganzes Leben haben wir für den Segen unserer Göttinnen gelebt, und doch sind sie nun hier in Fleischesform und lehren uns lediglich, dass sie nichts als Monster sind.
Bitte, ich möchte Euch für Euren Einsatz belohnen. -
Im Osten der Maraketh-Wüste befindet sich eine Oase. Ihre Wasser werden durch einen unnatürlichen Sturm vor neugierigen Blicken verborgen. Der Sand wird Euch das Fleisch von den Knochen schälen, solltet Ihr so närrisch sein, in die finstere Wolke gehen zu wollen. Und doch müsst Ihr hinein.
Die Göttin Shakari versteckt sich in diesem goldenen Sturm. Sie giert nach Rache, während sie ihre alte Armee wiedererweckt und formt. Eine Armee, die einst das Gleichgewicht in diesen Landen zu erschüttern drohte.
Sollte sie unbehelligt ihre Truppen wiedererwecken dürfen, so werden alle Maraketh unter ihre grausame und selbstsüchtige Herrschaft fallen. Der Sturm ist unüberwindbar, selbst für meinesgleichen. Doch muss es einen Weg hinein geben.
Die hiesigen Menschen von Hohenpforte sind an die Wüste und das harte Wetter gewöhnt. Einer von ihnen mag vielleicht wissen, wie der Sturm überwunden werden kann. -
"Also ist es wahr." dachte Shakari, als sie ihren letzten Atemzug nahm.
"Mein Vater, Sin, wünscht meinen Tod. Und er hat seinen tollwütigen Hund geschickt, um es zu tun ..." - The Silence of the Gods
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Neben meiner eigenen Präsenz spüre ich die Anwesenheit anderer Götter nicht länger. Obgleich es noch Götter auf dieser Erde geben mag, so kann Wraeclast vorerst aufatmen.
Jedoch müssen wir nun unsere Blicke auf Kitava richten, der sich immer noch an den armen Seelen labt, die in Oriath gefangen sind. Ihr habt von meinesgleichen gekostet, die Essenz des Göttlichen fließt durch Eure Venen und Ihr wartet nur darauf, Euer nächstes auserwähltes Opfer zu vernichten. Es bleibt uns nichts als zu hoffen, dass diese Essenz in Euch stark genug ist, uns diesem Dämon von Gott zu stellen. -
Mein Name ist Kirac, Fährtensucher und Offizier in Oriaths neuer Bürger-Vorhut. Wir stehen an der Front und stellen sicher, dass die Kitavas und Innocence dieser Welt uns nie wieder so überrumpeln können. Die Templer haben der Bevölkerung die wahre Natur der Welt verschwiegen, aber jetzt ist der Rhoa aus dem Sack und wir werden beide Augen offenhalten. Oder, wie in meinem Fall, ein Auge offenhalten.
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Genug war anscheinend genug. Die Vorhut hat die größte Evakuierung in der Geschichte durchgeführt... hunderte Schiffe... und Oriath wurde verlassen. Nach der Herrschaft der Templer, dem harten Durchgreifen von Innocence, dem Massaker durch Kitavas Hände und der Zerstörung durch Sirus ist es offensichtlich, dass unsere kleine Insel kein Ort zum Leben ist. Man könnte sogar sagen, sie ist verflucht, auch wenn wir an den Katastrophen nicht ganz unschuldig waren.
Es ist schon ironisch, dass die Oriather jetzt von den Karui abhängig sind, die wir einst versklavten. ich habe immer gesagt: Wenn du einen Rhoa in den Hintern trittst, erwischt er dich eines Tages am Kopf. Aber ich habe das Ehrgefühl unserer Gäste unterschätzt. Nach dem Tod ihrer Götter sind sie anders... so wie wir, nach dem die Unseren ebenfalls verschwunden sind. Ich war kein gläubiger Mensch, aber ich kann es fühlen. Wir sind jetzt auf uns gestellt.
Wir müssen zusammenarbeiten um uns dem zu stellen, was als Nächstes auf uns zukommt.